Wanda Kreth
(18. August 1913 Tondern (Tønder Dänemark) – Todesdatum nicht bekannt)
Krankenschwester
Adresse:
Wirkungsstätte: Kinderkrankenhaus Rothenburgsort, Marckmannstraße 129/135
Wanda Kreth ging zum Oberlyzeum in Altona zur Schule und erhielt dort die Mittlere Reife. Sie wurde Krankenschwester und nahm 1932 im Kinderkrankenhaus Rothenburgsort (KKR) ihre Arbeit auf. Ab 1940 wurde im KKR war eine der sogenannten „Kinderfachabteilungen“ eingerichtet, in der mindestens 56 sogenannte „Reichsausschusskinder“, die im Sinne der NS-Ideologie als nicht lebenswert eingestuft wurden und durch tödlich wirkende Medikamente ermordet wurden. Kreth war in dieser Zeit Stationsschwester und arbeitete u.a. mit Dr. Ingeborg Wetzel zusammen. Sie war bei Tötungen der Kinder aktiv beteiligt und hielt beispielsweise das Kind Heinz Weidenhausen fest, während ihm die tödlich Spritze durch Wetzel verabreicht wurde. Die beteiligten Schwestern erhielten für ihre Teilnahme an den Kindstötungen einen nicht unerheblichen monatlichen Gehaltszuschuss von 25 bis 35 Reichsmark.
Nach Kriegsende fanden Voruntersuchungen gegen Beteiligte des Kindermordes im KKR statt; so wurde zunächst auch gegen Kreth und weitere Krankenschwestern Martha Müller, Gudrun Kasch, Waltraut Grobe, Gertrud Menke, Margarete Rieckmann, Hanna Westermann und Felicitas Holzhausen ermittelt. Nach einigen Anhörungen beschränkten sich die weiteren Ermittlungen auf die Ärzteschaft und die Gesundheitsbehörde. Zu einer Verurteilung kam es nie.
Verweis: siehe auch die Opferbiografie Heinz Weidenhausen unter www.stolpersteine-hamburg.de
Text: Katharina Tenti