Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Johann Frahm

(28. April 1901 Kleve /Dithmarschen - 11. Oktober 1946 Hameln)
SS Unterscharführer
Adresse und Wirkungsstätte: KZ Neuengamme (heute: KZ Gedenkstätte Neuengamme, Jean-Dolidier-Weg 76) / Außenlager Rothenburgsort, Bullenhuser Damm


Johann Frahm war Arbeiter und wurde 1933 Angehöriger der SS. 1937 trat er in die NSDAP ein.1939 kam er zu den SS-Totenkopfverbänden zu den Wachmannschaften ins KZ Sachsenhausen. Danach war er für ein knappes Jahr in Norwegen stationiert, bis er mit einer Fleckentyphusinfektion zurückkam. Nach seiner Genesung wurde er erneut im KZ Sachsenhausen eingesetzt. Im November 1942 wurde er nach Neuengamme beordert, wo er Blockführer wurde. Laut späteren Zeugenaussagen war Frahm sehr brutal und hat Häftlinge immer wieder schwer misshandelt. Ab November 1944 wurde Frahm Blockführer im Außenlager Rothenburgsort am Bullenhuser Damm. Gemeinsam mit anderen SS-Männern wie Wilhelm Dreimann und Heinrich Wiehagen ermordete er dort 20 Kinder und vier Betreuer sowie zahlreiche sowjetische Kriegsgefangene. In der Nacht vom 20. auf den 21. April 1945 wurden sie im Keller des ehemaligen Schulgebäudes erhängt. (Siehe dazu auch die Vita über Kurt Heißmeyer in dieser Datenbank)

Nach Kriegsende kehrte Frahm in seinen Heimatort zurück und lebte zunächst als Tagelöhner. Ende Oktober 1945 wurde er von britischen Ermittlern verhaftet und in Neumünster interniert. Der Prozess folgte und im Juni 1946 wurde er durch das britische Militärgericht zum Tod verurteilt.

Text: Katharina Tenti