Heinrich Wiehagen
(1901 Oberroedinghausen/ Sauerland - Mai 1945)
SS-Hauptscharführer
Adresse und Wirkungsstätte: KZ Neuengamme (heute: KZ Gedenkstätte, Jean-Dolidier-Weg 75)
Wiehagen war Lehrer und lebte in Duisburg. Am 1. März 1933 wurde er Mitglied der NSDAP und Angehöriger der SS. In den folgenden Jahren wurde er bei den Wachmannschaften der Konzentrationslagern Bergen Belsen und Neuengamme eingesetzt. Im KZ Neuengamme war er in das Endphasen-Verbrechen in der Schule am Bullenhuser Damm involviert. In der Nacht vom 20. auf den 21. April 1945 ermordete er gemeinsam mit Wilhelm Dreimann und Johann Frahm 20 Kinder, deren Betreuer sowie sowjetische Kriegsgefangene im Keller des Schulgebäudes am Bullenhuser Damm. Durch die Ermordungen sollten Spuren von medizinischen Versuchen vertuscht werden, die Dr. Kurt Heißmeyer zuvor unternommen hatte. Während der Nacht kam es zur Flucht von mehreren Häftlingen. Hierbei erschoss Wiehagen zwei der Häftlinge, Adolf Speck einen. Sieben Häftlinge konnten entkommen.
Ende April 1945 bewachte – Wiehagen die „Häftlingsräumungen“ aus dem KZ Neuengamme in Richtung Travemünde; die Häftlinge wurden auf die Schiffe „Cap Arcona“ und „Thielbek“ gebracht, wo sie am 3. Mai 1945 irrtümlicherweise durch britische Bombardierungen getroffen wurden. Auch Wiehagen befand sich auf einem der Schiffe. Nachdem er auf Häftlinge im Wasser geschossen hatte, wurde er von anderen Häftlingen erschlagen.
Text: Katharina Tenti