Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Walter Tunze

(8. November 1887 Salzungen/ Thüringen - 11. Juni 1955 Jestenburg)
Mitarbeiter des Nachrichtendienstes der NSDAP, Kriminalrat
Adresse: Horner Weg 113 (1934) /Brookthor 4 (1937)
Wirkungsstätte: Stadthaus, Neuer Wall 88


Seit 1919 Angehöriger der Hamburger Polizei. Im Jahr 1923 wechselte er zur Kriminalpolizei und trat im gleichen Jahr auch der NSDAP bei. Nach der Neugründung der Partei 1925 wurde ihm der Wiedereintritt seitens der NSDAP-Gauleitung verwehrt, damit seine Tätigkeiten innerhalb der Polizei für den Nachrichtendienst der NSDAP nicht gefährdet wurden. 1933 wurde Tunze zur Staatspolizei versetzt, im Jahr 1934 wechselte er zurück zur Kriminalpolizei und leitete den Bereitschaftsdienst der Hamburger Kriminalpolizei, ab 1937 war er dem Hafendezernat zugeordnet, im Jahr 1939 wurde er zum Kriminalrat befördert.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Tunze durch die britische Militärpolizei verhaftet und blieb bis November 1945 im Internierungslager Neumünster. Nach seiner Entlassung bemühte er sich erfolglos um Wiederaufnahme in den Polizeidienst. Er ging mehrmals in Berufung, wurde jedoch durch mehrere andere Polizisten als überzeugter Nationalsozialist belastet.

Text: Katharina Tenti