Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Ewald Jauch

(23. April 1902 Schwemmingen - 11. Oktober 1946 Hameln)
SS-Oberscharführer
Adresse und Wirkungsstätte: KZ Neuengamme (heute: KZ Gedenkstätte Neuengamme, Jean-Dolidier-Weg 76) / Außenlager Rothenburgsort, Bullenhuser Damm


Jauch war vom Beruf Kaufmann und trat 1932 in die NSDAP ein. Er wurde 1934 Angehöriger der SS. Mit Kriegsbeginn kam er zur Waffen-SS und wurde in Danzig und später in Bromberg (Bydgoszcz) stationiert. Durch einen Unfall war Jauch Anfang 1940 nur noch bedingt einsatzfähig und daraufhin als Wachmann in das KZ Neuengamme versetzt worden. Er wurde Block- und Rapportführer und zum SS-Oberscharführer befördert, zudem übernahm er im Mai 1944 die Lagerleitung des Außenlagers Schandelah. Nach weiteren Stationen in Außenlagern des KZ Neuengamme wurde er im Dezember 1944 Leiter des Außenlagers Hamburg-Rothenburgsort am Bullenhuser Damm. Nach der Räumung des Lagers am 11. April 1945 blieb er gemeinsam mit Johann Frahm für das Gebäude zuständig und war in der Nacht vom 20. auf den 21. April 1945 an der Ermordung von 20 Kindern und Betreuern sowie sowjetischen Kriegsgefangenen im Keller des Gebäudes am Bullenhuser Damm beteiligt. (Siehe dazu auch die Vita über Kurt Heißmeyer in dieser Datenbank)

Nach Kriegsende versteckte sich Jauch in seinem Heimatort. Die Militärpolizei verhaftete ihn und brachte ihn in das Internierungslager nach Paderborn. Im Juli 1946 wurde er wegen der Verbrechen am Bullenhuser Damm im Curio-Haus (Curio-Haus-Prozesse) angeklagt, zum Tode verurteilt und im Oktober 1946 erfolgte die Hinrichtung.

Text: Katharina Tenti