Leonhard Stark
(30. September 1891 - Todesdatum nicht bekannt)
Gärtner, SS-Oberscharführer
Adresse: nicht bekannt
Wirkungsstätte: Frauenaußenlager Hamburg-Sasel, Mellingburgredder (nahe Mellingburger Schleuse)
Leonhard Stark war SS-Oberscharführer und übernahm am 1. November 1944 die Leitung des Frauenaußenlagers Sasel in Hamburg. In das Lager nach Sasel waren rund 500 jüdische Frauen aus Polen deportiert worden, um in Hamburg Zwangsarbeit leisten zu müssen. Sie wurden von den Firmen für die Firmen Möller und Wayss & Freytag sowie Moll und Kowahl & Bruns beauftragt und mussten Trümmerbeseitigungsarbeiten auf dem Heiligengeistfeld, in der Sternschanze, St. Pauli, Altona, im Freihafen sowie an der S-Bahnstation Rübenkamp leisten. Viele Frauen litten unter Hunger, den hygienischen Bedingungen im Lager und unter Misshandlungen durch das Wachpersonal, mindestens 35 starben bis Kriegsende 1945. Stark unterstanden Aufseherinnen, die im Lager zuständig waren und zudem pensionierte Zollbeamte, die das Lager von außen sicherten.
Nach Kriegsende wurde Stark 1946 von einem britischen Militärgericht im Hamburger Curio-Haus wegen „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ zu einer Gefängnisstrafe von 15 Jahren verurteilt.
Text: Katharina Tenti