Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Ida Römer

(Lebensdaten nicht bekannt)
SS-Aufseherin
Adresse: nicht bekannt
Wirkungsstätte: Frauenaußenlager Hamburg-Sasel, Mellingburgredder (nahe Mellingburger Schleuse)


Nach einem fünftägigen SS-Lehrgang im KZ Neuengamme in Hamburg wurde Ida Römer in dem am 13. September 1944 errichteten Frauenaußenlager Sasel als SS-Aufseherin eingesetzt. Sie war die dortige Kommandoführerin (Oberaufseherin), über ihr war der Lagerleiter. Im Frauenlager Sasel wurden rund 500 überwiegend polnische Jüdinnen inhaftiert, die über das Getto Lodz und das KZ Auschwitz-Birkenau nach Hamburg deportiert worden waren, um Zwangsarbeit für die Firmen Möller und Wayss & Freytag sowie Moll und Kowahl & Bruns zu leisten. Zudem wurden die Häftlingsfrauen zur Trümmerbeseitigung auf dem Heiligengeistfeld, in der Sternschanze, St. Pauli, Altona, im Freihafen sowie an der S-Bahnstation Rübenkamp eingesetzt.
Bis Ende des Krieges im Mai 1945 starben mindestens 35 Frauen an den Folgen der Schwerstarbeit, den unmenschlichen Bedingungen im Lager, Misshandlungen durch die Aufseher/innen und an Hunger.
Im Jahr 1946 wurde Ida Römer wegen Misshandlungen durch das britisches Militärgericht im Rahmen der Curio-Haus-Prozesse zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt. Über ihr vorheriges bzw. späteres Leben ist nichts bekannt.
Text: Katharina Tenti