Helmut Wirths Dr. Helmut Wirths
(1911 Geroldshausen/ Würzburg – Todesdatum nicht bekannt)
Gynäkologe
Adresse: Treschkowallee 15 (1940)
Wirkungsstätte: Frauenklinik Altona, Am Teich 2a
Helmuth Wirths studierte wie sein älterer Bruder Eduard Wirths in Würzburg Medizin und schloss 1938 das Studium mit der Promotion ab. 1933 war er Mitglied der NSDAP geworden. Wann genau H. Wirths nach Hamburg kam ist nicht bekannt, in den 1940er Jahren war er als Gynäkologe unter Prof. Hans Hinselmann in der Frauenklinik in Altona tätig. Er unterstützte Hinselmann bei seinen Forschungen und nahm 1943 an Experimenten an Häftlingsfrauen im KZ Auschwitz teil. Vermutlich brachte er das Gerät Kolposkop nach Auschwitz und gab Unterweisungen zur Benutzung. Sein Bruder führte danach die weiteren „Versuche“ durch, die Färbungen und Fotografieren des Gebärmutterhalses bis zur Entnahme von Gewebe oder der Entfernung (auch Verstümmelungen) der Gebärmutter beinhalteten. In Hamburg wertete H. Wirths gemeinsam mit Hinselmann die „Ergebnisse“ aus. Zudem war Helmut Wirths als Assistenz bei „Zwangssterilisationen“ in der Frauenklinik beteiligt.
Nach Kriegsende wurde H. Wirths wegen der Sterilisierungen mit einer Bewährungsstrafe geahndet, die eigene Teilnahme an den Experimenten im KZ Auschwitz konnte er verschleiern. Er lebte als Frauenarzt in Würzburg.
Text: Katharina Tenti