Albert Lütkemeyer
(17. Juni 1911 Wellingholzhausen - 26. Juni 1947 Hameln)
SS-Hauptsturmführer
Adresse und Wirkungsstätte: KZ Neuengamme (heute: KZ Gedenkstätte, Jean-Dolidier-Weg 75)
Albert Lütkemeyer war ausgebildeter Tischler und meldete sich 1932 zum freiwilligen Arbeitsdienst. Im März 1933 wurde er Mitglied der NSDAP und engagierte sich auch bei der SA, zudem wurde er 1934 Angehöriger der SS. Daraufhin kam er in das KZ Esterwegen, eines der frühen KZ für politische Häftlinge. Zwei Jahre später wurde Lütkemeyer in das KZ Dachau versetzt. Dort wurde er Rapportführer und war somit für die täglichen Appelle und für Strafmaßnahmen der Häftlinge verantwortlich. Als stellvertretender Schutzhaftlagerführer kam Lütkemeyer im April 1940, gemeinsam mit dem neuen Kommandanten Martin Weiss, nach Neuengamme. Auf seinem neuen Posten führte Lütkemeyer neue Bestrafungsmethoden ein und ging äußerst gewalttätig gegen Häftlinge vor. Dafür bekam er viel Lob von Vorgesetzten und stieg im Oktober 1942 zum ersten Schutzhaftlagerführer auf; in dieser Position war er u.a. für Exekutionen verantwortlich. Im April 1944 wurde Lütkemeyer Führer eines Nebenlagers des KZ Groß-Rosen (Arbeitslager Riese im Eulengebirge). Nach Kriegsende versuchte er unterzutauchen, wurde aber gefasst und wegen seiner Verbrechen im KZ Neuengamme im Februar 1947 gemeinsam mit dem Rapportführer Wilhelm Keus vor einem britischen Militärgericht in Hamburg angeklagt. Lütkemeyer wurde zum Tode verurteilt und am 26. Juni 1947 im Zuchthaus Hameln hingerichtet.
Text: Katharina Tenti