Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Werner Kallmorgen

(15.8.1902 Altona – 26.1.1979 Heimhart)
Architekt
Flottbeker Chaussee 93 (heute: Elbchaussee) (Wohnadresse)
Bestattet: Friedhof Hamburg Altona, ehemaliger Ottenser Friedhof in Bahrenfeld, Holstenkamp 91, Grab-Nr.: B1/1a-20/26/22


Auch sein Vater Georg Kallmorgen war Architekt und war Mitinhaber des Architektenbüros Lundt & Kallmorgen.

Werner Kallmorgen studierte Architektur, arbeitete danach in Dresden und kehrte 1927 nach dem Tod seines Vaters nach Altona zurück. Hier erhielt er eine Anstellung im Hochbauamt bei Bausenator Gustav Oelsner. Ein Jahr später machte sich Kallmorgen selbstständig.

Kallmorgen war ein Vertreter der radikalen Moderne (kubische Baukörper, Flachdächer, weiß gehaltene Fassaden), im Gegensatz zu seinem Vater, der ein Architekt des historischen Bauens war. Kallmorgen, der in der Flottbeker Chaussee 93 wohnte, wo auch seine Mutter als Witwe lebte, baute in den 1930er Jahren hauptsächlich Einfamilienhäuser. Jan Lubitz schreibt in seinem Portrait über Kallmorgen: So gestaltete er in den 1930er Jahren nun „ausladende Steildächer über frei gestalteten Grundrissen, [die sich] gestalterisch von seinen modernen Bauten der früheren Jahre distanzierten. Mit starken Dachflächenverschneidungen oder durch mit der Dachgeometrie spielende Gauben vermied Kallmorgen dabei aber eine allzu große Nähe zu politisch bedingten Motiven der Bodenständigkeit oder Heimattümelei. Um auch während des Zweiten Weltkriegs beruflich tätig bleiben zu können und nicht zum Kriegsdienst eingezogen zu werden, arbeitete Kallmorgen wie zahlreiche andere Hamburger Architekten ab 1940 für den mit der Neugestaltung Hamburgs beauftragten Konstanty Gutschow. Mit Bebauungsplänen, Gutachten und Wettbewerbsentwürfen beteiligte er sich an der Planung der städtebaulichen Grundstrukturen für den Wiederaufbau. Auch nach Kriegsende setzte er diese Arbeiten fort und war im Ende 1945 gegründeten Arbeitsausschuss Stadtplanung mit der Arbeitsstättenplanung beschäftigt. Mit Aufträgen zur Instandsetzung und zum Wiederaufbau kriegszerstörter Bauten begann auch für Kallmorgen die Nachkriegsperiode. Von der britischen Militärregierung wurde er bereits 1947 beauftragt, Lagerhäuser in der Speicherstadt instand zu setzen (…).“ [1]

Während der NS-Zeit war Kallmorgen auf „Ratschlag von Konstanty Gutschow (…) in die NSDAP“ [2] eingetreten.