Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Hans Stephan

(1.5.1902 Hamburg - 14.5.1953 Hamburg)
Leiter des Judenreferates der Gestapo Hamburg von 1943-1945, verantwortlich für Judendeportationen
Lilienthalplatz 10 Hamburg Fuhlsbüttel (Wohnadresse 1942)


Hans Stephan war nach dem Schulabschluss kaufmännischer Angestellter geworden, kam dann aber 1926 zur Hamburger Gewerbepolizei. Gleich nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten trat er am 1. Mai 1933 der NSDAP bei und „wechselte zur Hamburger Staatspolizei (ab 1935 Gestapo).“ [1] Dort war er ab 1935 im „Judenreferat“ tätig. Über dieses Referat schreibt Beate Meyer: „Dieses war 1938 als eigenständige Abteilung aus dem Referat II B Juden, Freimaurer, Logen hervorgegangen. Später erhielt es die Bezeichnung IV B4. Es wurde von Claus Göttsche geleitet, dem u. a. Franz Beck, Walter Wohlers, Hans Stephan, Ferdinand Amberger, Walter Mecklenburg, Hermann Kühn und ein Beamter namens Götze untergeben waren. Als im Juni 1943 die Juden bis auf die in Mischehe Lebenden deportiert waren, übernahmen die Beamten – wie andernorts auch – andere Arbeitsgebiete und das Referat ging in der Abteilung IV N (Nachrichten) auf.“ [2]

Das „Judenreferat“ war für „praktische Organisation der Deportationen“ [3] zuständig.

In Wikipedia heißt es: „Noch vor Kriegsende tauchte Stephan kurzzeitig mit weiteren Gestapobeamten in Heide unter. Er wurde im Mai 1945 in Hamburg verhaftet und war dort bis 1948 interniert. 1949 wurde gegen ihn ein Strafverfahren aufgrund des Verdachts von Verbrechen gegen die Menschlichkeit aus Beweismangel eingestellt.“ [4]