Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Ludwig Mecking

(3.5.1879 Frankfurt a. M. – 20.10.1952 Hamburg)
Geograph, Leiter des geographischen Instituts des Hamburger Kolonialinstituts, Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät
Rothenbaumchaussee 78
Fuhlsbüttler Straße 756, Ohlsdorfer Friedhof, Grablage: B0 63, 709


„1929-1934 Vorstandvorsitzender des Verbands Deutscher Hochschullehrer der Geographie. 1934 Reichsreferent für geographische Wissenschaft im NS-Lehrerbund. November 1935 Lehrstuhl und Leiter des geographischen Instituts des Hamburger Kolonialinstituts. Herbst 1943 Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. 1948 Emeritierung.“[1]
Hans Heinrich Blotevogel schreibt im Kapitel 5 von „Geographie im Nationalsozialismus“: „Der Übergang ins ‚Dritte Reich‘ 1933 erfolgte ohne bedeutsamen Einschnitt, da in der deutschen Schul- und Hochschulgeographie durch die völkisch-nationalistische Geographie der 20er Jahre und aufgrund der national-konservativen Haltung der Lehrer und Hochschullehrer der Boden vorbereitet war. Der nach 1919 eingeleitete Politisierungsprozess ging lediglich weiter und wurde radikalisiert. Die Gleichschaltung der deutschen Geographie war kein gewaltsamer Akt, da die meisten Geographen die ‚nationale Revolution‘ begrüßten. Einige Geographen, die diesen Prozess aktiv vorantrieben: Siegfried Passarge (1867-1958): Habilitation Berlin 1903, Prof. f. Geogr. in Breslau 1904, Hamburg 1908-1935. Antidemokratische, völkisch-rassistische Einstellungen. Methodischer Ansatz: Landschaftskunde als wissenschaftliches methodisches Konzept der völkischen Geographie. Begründung der Landschaftskunde sowohl geodeterministisch als auch rassenkundlich.

Ludwig MECKING (1934 Erster Vorsitzender des Verbandes deutscher Hochschullehrer der Geographie)“[2]

Und Kathrin Baas, M.A. (Historisches Seminar der Universität Münster) äußert sich über Ludwig Mecking, der 1934 im Geographischen Anzeiger seinen Aufsatz über „Blut und Boden. Erdkundliche Bildung im neuen Staat“ veröffentlicht hatte, dass unter diesem Motto, „sich die Geographen den nationalsozialistischen Machthabern anboten. Ludwig Mecking, Ordinarius für Geographie in Münster von 1920 bis 1935, beschrieb in seinem Artikel (…) die inhaltliche Nähe der Geographie zum Nationalsozialismus.“[3]