Günter Kuhl Dr. Günter (Günther) Kuhl
(14. Dezember 1907 Wuppertal-Barmen - 9. Dezember 1948 Hameln)
Leiter der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) Hamburg, SS-Obersturmführer
Adresse: Erlenkamp 22 (1941)
Wirkungsstätte: Stadthaus, Geheime Staatspolizei Stadthausbrücke 8
Kuhl studierte Jura in Freiburg und Bonn und war nach Abschluss des Studiums und dem Referendarsexamen ab 1937 als Richter beim Amtsgericht in Wuppertal-Barmen tätig. Weil seine Examensnoten nicht gut gewesen waren, hätte er keine berufliche Karriere machen können.
Anfang Mai 1933 trat er der NSDAP und im gleichen Jahr auch der SA bei. Von der SA wechselte er 1938 zur SS. Er wurde 1937 oder 1938 als Regierungsassessor bei der Hamburger Gestapo eingestellt. Als Nachfolger von Bruno Streckenbach übernahm er im Juli 1938 – vermutlich zunächst kommissarisch – die Leitung der Hamburger Gestapo. Im Oktober 1942 wurde er nach Braunschweig versetzt und leitete die dortige Geheime Staatspolizei. Nach Kriegsende wurde er durch interniert und 1948 durch ein britisches Militärgericht in Hameln wegen Kriegsverbrechen im Arbeitserziehungslager Hallendorf angeklagt „In dem von der Gestapo geführten Lager befanden sich Zwangsarbeiter, die für die Reichswerke Hermann Göring in Salzgitter arbeiten mussten. Dabei kamen etwa 3000 dieser Arbeiter zu Tode bzw. wurden ermordet. Als Dienststellenleiter der Gestapo in Braunschweig war Kuhl zumindest an einigen dieser Todesfälle beteiligt bzw. bei Erschießungen anwesend gewesen.“[1] Günter Kuhl wurde zum Tode verurteilt und 1948 hingerichtet.
Text: Katharina Tenti