Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Lotte Albers Dr. Lotte Albers

(3. November 1911 Hamburg - 31. Januar 1992 Hamburg)
Ärztin
Adresse: (keinen Eintrag)
Wirkungsstätte: Kinderkrankhaus Rothenburgsort, Marckmannstraße 129/135


Lotte Albers studierte von 1931 bis 1936 in Hamburg Medizin. Nach ihrer Promotion und dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde sie im April 1940 zur Arbeit im Kinderkrankenhaus Rothenburgsort dienstverpflichtet. Ab 1941 existierte in Rothenburgsort unter der Leitung von Dr. Wilhelm Bayer eine sogenannte Kinderfachabteilung in der mindestens 56 Kinder durch tödlich wirkende Medikamente ermordet wurden, da sie vermeintlich eine Behinderung oder Erbkrankheit besaßen. Die Assistenzärztin Albers war an der NS-Euthanasie beteiligt, nahm Tötungen vor und ließ eine falsche Todesursachen auf die Totenscheine schreiben. Im Jahr 1944 wechselte Albers in das Allgemeine Krankenhaus Barmbek, wo sie auch nach dem Kriegsende zunächst weiter beschäftigt wurde.

Im Jahr 1949 ermittelte die Hamburger Staatsanwaltschaft gegen Lotte Albers, aufgrund des Verdachts zwischen 1941 und 1944 14 Kindestötungen vorgenommen zu haben. Die I. Strafkammer des Landgerichts Hamburg eröffnete das Hauptverfahren jedoch nicht, da der Angeschuldigten das Bewusstsein der Rechtswidrigkeit ihrer Tat nicht nach gewiesen könne.

Ab Februar 1952 eröffnete Lotte Albers in Hamburg-Harburg eine Praxis als Kinderärztin.

Text: Katharina Tenti

Verweis: siehe auch die Opferbiografien von Magdalene Schütter, Ursula Bade, Doris Schreiber, Ilse Angelika Schultz unter: www.stolpersteine-hamburg.de