Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Emil Ofterdinger Emil Hermann Heinrich Ofterdinger

(26. November 1898 Friedland – unbekannt)
Friesenweg 5
Hermann Ofterdinger, Salat- und Majonäsen-Fabrik
Siehe auch: Anna Ofterdinger
Siehe auch: Hinrich Ofterdinger


Inhaberin Wwe. Anna Ofterdinger; Betriebsführer waren der älteste Sohn Emil Ofterdinger, technischer Leiter, dessen Bruder Hinrich Ofterdinger und der Prokurist Hans Lüneburg.

Emil Ofterdinger war Werksleiter und Prokurist der Firma, gehörte von November 1933 bis Dezember 1934 als Mitglied und Rottenführer dem Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps (NSKK), seit 1934 der Deutschen Arbeitsfront (DAF) und ab Anfang 1939 dem NS-Reichsbundes für Leibesübungen und dem NS-Reichskriegerbund an. Er wurde deshalb am 5. September 1946 von der Britischen Militärregierung aus seiner Firma entlassen, durfte keine wichtige Arbeit in der Ernährungsbranche mehr leiten und „muss entfernt werden“. Dagegen legte Emil Ofterdinger im September 1946 Berufung ein, er sei 1934 aus dem NSKK ausgetreten und politisch nicht hervorgetreten. Er habe seit 1923 dem Druiden-Orden angehört. Der Berufung wurde stattgegeben, Ofterdinger in die Kategorie V (entlastet) eingestuft.

Die Firma beschäftigte in der NS-Zeit Zwangsarbeiter*innen, die im Lager Friesenweg 5 untergebracht waren. Es handelte sich hier um Steinbauten auf dem Werksgelände der Firma Hermann Ofterdinger;

Das Lager diente auch als Kriegsgefangenenlager des Kommandos 1003 mit eigener Küche: 9 Kriegsgefangene sind für den Monat November 1944 nachgewiesen. Auch wurden 190 Zwangsarbeiterinnen nachgewiesen. Das Lager bestand von Dezember 1942 bis April 1945.

Text: Margot Löhr