Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Wilhelm Frühauf

(8.8.1920 Lodz/Polen - ?)
Tischler; KZ Neuengamme: 1940–1941 Wachmann, 1941–1943 Fernschreiber in der Kommandantur
Wirkungsstätte: KZ Neuengamme (heute: KZ Gedenkstätte, Jean-Dolidier-Weg 75)
Wohnadresse: Friedrichstraße 2 (Hamburg-Lohbrügge), heute heißt die Straße: Wohltorfkamp


Im „Offenen Archiv der KZ Gedenkstätte Neuengamme“ heißt es: „Wilhelm Franz Frühauf, geboren am 8. August 1920 in Lodz in Polen als Sohn eines Tischlers, erlernte den Beruf des Vaters. 1940 bewarb sich Frühauf bei den SS-Verfügungstruppen und wurde ‚reichsdeutscher‘ Bürger. Nach einer acht-wöchigen Ausbildung bei der SS-Standarte ‚Germania‘ in Hamburg-Langenhorn wurde Frühauf ins KZ Neuengamme versetzt, wo er als Wachmann in der 2. Kompanie des SS-Totenkopfsturmbanns Dienst tat. Von 1940 bis 1943 arbeitete er in der Kommandantur des KZ Neuengamme.
 Nach einem Fernschreiblehrgang beim Reichssicherheitshauptamt in Berlin wurde er als Fernschreiber eingesetzt. 1942 verpflichtete sich Frühauf für 12 Dienstjahre bei der SS und wurde zum SS-Rottenführer befördert. Zwischen 1940 und 1943 lernte Frühauf die in Bergedorf geborene Gertrud M. kennen, die in ihrem Geburtsort ihr Pflichtjahr absolviert hatte und danach als Stenotypistin bei den Bergedorfer Eisenwerken arbeitete. Sie heirateten 1943 auf dem Standesamt in Hamburg-Bergedorf. Im April 1943 wurde Frühauf ins KZ Dachau versetzt. Kurz darauf bat er um Versetzung ins KZ Sachsenhausen, da seine Frau zum Arbeitseinsatz nach Berlin gekommen war. Das Gesuch wurde aus ‚dienstlichen‘ Gründen abgelehnt. Vier Tage später stellte er erneut ein Gesuch. Diesmal wollte er Dienst an der Front leisten. Ob dem Gesuch stattgegeben wurde, ist nicht bekannt. Über den weiteren Lebensweg von Wilhelm Frühauf ist nichts bekannt.“[1]

Mehr Dokumente und Materialien über Franz Frühauf, unter: http://media.offenes-archiv.de/ss4_1_2_bio_1790.pdf