Erich Oehmke
(17. Oktober 1907 Thorn/ Prommern – Todesdatum nicht bekannt)
Polizeiinspektor
Adresse: Ellenbogen 11(1943)
Wirkungsstätte: Stadthaus, Geheime Staatspolizei Stadthausbrücke 8 /„Arbeitserziehungslager Wilhelmsburg (AEL) “, Langer Morgen (heute Eversween)
Erich Oehmke war Arbeiter und als kaufmännischer Angestellter tätig gewesen, bevor er 1930 Polizist wurde. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten trat er am 1. Mai 1933 in die NSDAP ein. Im Jahr 1938 wechselte er zur Geheimen Staatspolizei (Gestapo). Ab 1941 war Oehmke offiziell bei der Hamburger Gestapo angestellt, tat seinen „Dienst“ aber in den besetzten Gebieten in Polen und der Sowjetunion. Nach späteren Aussagen von ehemaligen Häftlingen soll er nach seiner Rückkehr nach Hamburg von Massenerschießungen geprahlt haben. Im Mai 1944 übernahm Oehmke die Leitung das „Arbeitserziehungslager Wilhelmsburg“ (AEL) von Johannes Rode. Das AEL war zur Bestrafung und Disziplinierung von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern und zivilen Arbeitskräften errichtet worden. Hier wurden die Inhaftierten unter verschärften Bedingungen zu noch härterer Arbeit gezwungen und durch Wachmannschaften sowie Lagerleiter Oehmke geschlagen und schikaniert.
Nach Ende des Krieges wurde Oehmke verhaftet und interniert und 1948 vom britischen Militärgericht wegen der Verbrechen im AEL zu lebenslanger Haft verurteilt. Bereits sechs Jahre später, am 10. September 1954 wurde er entlassen, über sein weiteres Leben ist nichts bekannt.
Text: Katharina Tenti