Johannes Rode
(12. Mai 1889 Segeberg - 23. September 1947 Fischbek)
Kriminalsekretär
Adresse: Kantstraße 4 (ab 1933)
Wirkungsstätte: KZ/ Polizeigefängnis Fuhlsbüttel, Suhrenkamp / Arbeitserziehungslager Wilhelmsburg, Langer Morgen
Seit 1919 war Johannes Rode bei der Hamburger Polizei tätig. 1933 trat Rode in die NSDAP ein und am 1. November 1933 wurde er als Kriminalassistent zur Staatspolizei versetzt. Wenig später, im Sommer 1934 wurde er zum Kriminalsekretär befördert; gleichzeitig übernahm er die Kommandantur des Konzentrationslagers Fuhlsbüttel, dessen Willkürterrorsystem an die Öffentlichkeit gedrungen war und nun eine Reaktion erforderlich wurde. Rode sorgte zunächst im KZ Fuhlsbüttel dafür, dass die Brutalität gegen Häftlinge etwas eingedämmt wurde, wobei Misshandlungen und Schikanen nicht gänzlich gestoppt wurden. Es kamen auch weiterhin Gefangene ums Leben. Die Häftlingszusammensetzung änderte sich in den kommenden Jahren; während im ersten Jahr hauptsächlich politische Gegner, Oppositionelle und Widerständler inhaftiert wurden, kamen in den folgenden Jahren Kleinkriminelle hinzu sowie Menschen, die aufgrund ihrer Homosexualität inhaftiert wurden. Gegen sie, aber auch gegen Juden richtete sich der persönliche Hass Rodes.
Im Zuge der generellen Umstrukturierungen des Kozentrationslagersystems wurde das Fuhlsbüttler 1936 offiziell als Polizeigefängnis weitergeführt, das vor allem durch die Gestapo und die Kriminalpolizei genutzt wurde. 1943 wurde Rode als Kommandant in das neu errichtete „Arbeitserziehungslager Wilhelmsburg“ versetzt, das zur Bestrafung und Disziplinierung von Zwangsarbeiter/innen und ziviler Arbeiterinnen und Arbeiter errichtet wurde. Zahlreiche Häftlinge wurden aufgrund der unhygienischen Zustände und der schweren Arbeit, die sie verrichten mussten, schwer krank und/ oder überlebten das Lager nicht.
Im Mai 1946 wurde Johannes Rode von Alliierten verhaftet und es wurden gegen ihn aufgrund seiner begangenen Verbrechen Ermittlungen eingeleitet. Am 23. September 1947 starb er im Internierungslager in Fischbek.
Text: Katharina Tenti