Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Max Baumann Max Johannes Albert Baumann

(6.7.1903 Altona - 7.9.1961 Hamburg)
Journalist
Adresse: Martinistraße 12 (1933), Abteistraße 17 (1942)
Wirkungsstätte: Hamburger Tagblatt, Pressehaus Speersort 1 (heute Helmut-Schmidt-Haus, Sitz: Wochenzeitung Die Zeit)


 

Max Baumann war als Lehrer in Hamburg tätig. Nach der Machtübernahme der NSDAP schlug er eine  journalistische Karriere ein und nahm zum 1. März 1933 die Position des politischen Schriftleiters bei der nationalsozialistischen Zeitung Hamburger Tagblatt an.1934 stieg er zum stellvertretenden Chefredakteur auf, trat 1937 in die NSDAP ein und wurde im Jahr 1939 Berlin-Korrespondent. 1941 kehrte Baumann nach Hamburg zurück, wurde Chefredakteur und übernahm kurz vor Ende des Krieges den Kulturteil der Hamburger Zeitung, unter deren Dach die bis 1944 existierenden Zeitungen Hamburger Anzeiger, Hamburger Fremdenblatt und Hamburger Tagblatt zusammengeschlossen wurden.

Nach Kriegsende wurde Baumann interniert und vermutlich Ende des Jahres 1946 entlassen. Im Jahr 1948 musste er sich vor der Spruchkammer verantworten. Baumann gab zu, an die „Richtigkeit der NS-Grundsätze“ geglaubt zu haben, versuchte aber seine Haltung zu relativieren und führte aus,  dass er seine Position als Chefredakteur genutzt hätte, um „in Spalten so viel wie möglich oppositionelle Gedanken zu Wort“ kommen zu lassen. (zitiert nach: Christian Sonntag: Medienkarrieren: Biografische Studien über Hamburger Nachkriegsjournalisten 1946 -1949, München 2006, S. 257.) Da Baumann einflussreiche Fürsprecher hatte, wurde er im Dezember 1948 entlastet und konnte somit erneut journalistisch tätig werden. In den größeren Hamburger Zeitungen wurden keine Artikel mehr von ihm veröffentlicht.

Text: Katharina Tenti