Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Hermann Urmersbach

(29.9.1898 Obermendig – 9. 9.1941)
Prokurist
Flottbeker Chaussee 56, heute Elbchaussee (Privatadresse)


Hermann Urmersbach entstammte einer kinderreichen Familie. Während des Ersten Weltkriegs fungierte er als Pionier und Minenwerfer.

Nach dem Krieg war Urmersbach öfter arbeitslos und wurde in nationalen Verbänden aktiv. 1928 trat er der SA bei und ein Jahr später der NSDAP. 1930 wurde Hermann Urmersbach SA-Schar- und Truppführer, 1931 Sturmführer, 1932 Sturmbannführer und Standartenführer und 1938 Oberführer der SA:

Als Standartenführer führte er von 1933 bis 1938 die SA-Standarte 31 Altona und von 1938 bis er 1939 als Soldat eingesetzt wurde, die Standarte 463. Am 9.9. 1941 wurde er als Soldat getötet.

Anlässlich seines Todes glorifizierten die Gaunachrichten – das Mitteilungsblatt der Kreise des Gaues Hamburg der NSDAP – am 1. November 1941 in einem Nachruf das Wirken Hermann Urmersbach: „Vom Tage seines Beitritts zur SA an war Urmersbach ein leidenschaftlicher und unerschrockener, treuer und tapferer Kämpfer des Führers. Bei allen großen Ereignissen der Kampfzeit, Propagandamärschen durch die roten Gegenden Altonas, Wahlkämpfen usw. war Hermann Urmersbach aktiv und maßgeblich beteiligt. Mehr als einmal wurde er im Kampf mit dem marxistischen Gegner verwundet und wurde in die Gefängnisse des ‚Systems‘ geworfen. Aber nichts konnte diesem Kämpfer die soldatische Natur zerbrechen.“

An Auszeichnungen bekam Urmersbach u. a. 1939 die Spange zum Eisernen Kreuz II. Klasse, welches er während des Ersten Weltkriegs verliehen bekommen hatte. Auch war er Ehrenzeichenträger der NSDAP und Inhaber der Dienstauszeichnung für 10- und 15-jährigen Dienst der NSDAP.

Politisch agierte Urmersbach in der Zeit des Nationalsozialismus als  Ratsherr in Altona. Auch war er Vorstandsmitglied der Altona-Kaltenkirchener Eisenbahn und Vorstandsmitglied der Wohnungsbaugesellschaft „SAGA“.

Dass auch seine Ehefrau mit in die SA- und NSDAP- Gefolgschaft aufgenommen wurde, ist aus einem Zeitungsbericht anlässlich der Hochzeit von Hermann Urmersbach zu entnehmen. Hier heißt es: „Obersturmbannführer Bruhn überbrachte als erster die Glückwünsche der SA-Männer der Standarte 31. (…) Er sprach von der auf Not und Tod bestehenden gegenseitigen Opferbereitschaft der Männer und ihres Standartenführes und hob hervor, daß sich an diesem Treueverhältnis nie etwas ändern würde, daß in diesen Kreis nunmehr natürlich auch die junge Frau des Standartenführes eingeschlossen sei. (…) In launiger Weise sprach Standartenführer Roggenkamp zu dem jungen Paar: Früher schlichten wir verschämt durch die Straßen, wenn einer von uns heiratete. Heute stehen wir mitten im Leben der Stadt und dürfen uns offen freuen, wenn sich einer unserer alten Führer auf den Weg zur Ehe macht und wir übernehmen als Kameraden natürlich auch die Frau mit in die Bewegung. Die Frau eines SA-Führers zu sein, ist ja nicht immer einfach, da der Dienst seine bestimmten Anforderungen stellt und die Frau zwangsläufig teilen muß. Wenn aber die Frau dafür Verständnis hat, dann ist sie die wahre Lebenskameradin eines SA-Führers. So denken wir uns unsere deutschen Frauen. Wir alle müssen ja als Pioniere des deutschen Wesens durch das Leben wandern. Das ist unsere hohe Aufgabe, in der uns die Frauen zu ihrem Teil so wundervoll zu ergänzen vermögen.“ (Kopie eines undatierten und ohne Angabe der Zeitung  Zeitungsausschnittes.)