Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Walter Eisfeld

(11. Juli 1905 Halle – 3. April 1940 (sic) Dachau)
SS-Sturmbannführer und KZ-Kommandant
Adresse und Wirkungsstätte: KZ Neuengamme (heute: KZ Gedenkstätte, Jean-Dolidier-Weg 75)


Nach seinem Schulabschluss machte Eisfeld zunächst eine Ausbildung als Landwirt. Er war bereits1923 Mitglied der Hitler-Jugend geworden. 1925 trat er der NSDAP bei und engagierte sich ab 1927 in der SA. Eisfeld wechselte 1929 von der SA zur SS über und übernahm ab 1933 die hauptamtliche Leitung der 26. SS-Standarte „Paul Berck“ undimNovember 1936 die Führung der 7. SS-Standarte „Fritz Schlegel“. Eisfeld erhielt mehrere Beförderungen und wurde ab Juni 1938 als SS-Sturmbannführer der SS-Totenkopfstandarte im Konzentrationslager Dachau eingesetzt. Im Laufe desselben Jahres wechselte er als Erster Schutzhaftlagerführer in das KZ Sachsenhausen. Zwischen Oktober und Dezember 1939 vertrat er den Lagerkommandanten Hermann Baranowski. An einer unangekündigten Inspektion des Lagers durch Heinrich Himmler kam es zu Missstimmungen. Eisfeld wurde kurzerhand zurück nach Dachau versetzt. Anfang des Jahres 1940 wurde Eisfeld Lagerkommandant in Neuengamme. Eisfeld wurde durch seine extreme Brutalität unter den Häftlingen schnell bekannt und erhielt den Namen „eiskalt“. Ostern 1940 starb Eisfeld an einer Lungenentzündung.

Text: Katharina Tenti