Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Cäsar Pinnau

(9.8.1906 Hamburg – 29.11.1988 Hamburg)
Architekt
Alte Rabenstraße 12 (Wohnadresse und Atelier nach 1945), später ab 1950-er Jahre Elbchaussee 245 (Wohnhaus), ab 1961 Bismarckstein 3 (Wohnhaus in Blankenese), Landhausvilla Bauers Park 3 ab 1986
Fuhlsbüttler Straße 756, bestattet auf dem Ohlsdorfer Friedhof, Prominentenliste, Grab: AD 13, 27-44


Selbstständiger Architekt. Am Mai 1937 Mitglied der NSDAP, Staatsaufträge von Albert Speer, so die Innenausstattung der Reichskanzlei, Planung von Bauten für das Projekt Nord-Süd-Achse in Berlin Anfang der 1940er Jahre. Ab 1944 im Arbeitsstab für den Wiederaufbau bombenzerstörter Städte unter Konstanty Gutschow, 1940-1945 Professor an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Berlin.[1]

„Im Entnazifizierungsverfahren 1946 stuft ihn eine Kammer (…) als ‚entlastet‘ ein. Pinnau gründet ein Büro in Hamburg, ist aber am Wiederaufbau der zerstörten Stadt nicht beteiligt. Denn öffentliche Aufträge erhält er wegen seiner Tätigkeiten in der Nazizeit nicht. Allerdings unterhält er schon bald beste Kontakte in die High Society und entwirft zahlreiche repräsentative Wohnhäuser im traditionellen Stil. Vor allem in den Elbvororten und an der Alster gelten seine Villen in den 50er-Jahren als Statussymbole der vornehmen Gesellschaft“, schreibt Dirk Hempel in seinem Beitrag „Umtriebig und umstritten: Architekt Cäsar Pinnau“  [2] Und weiter heißt es bei Hempel: „Von seiner Verstrickung hat er [Pinnau] sich jedoch nie distanziert. Deshalb gilt Pinnau bis heute als umstritten, wurde sein Werk in der Fachgeschichte weitgehend ignoriert. (…)“ [3]