Harald Busch
(5.8.1904 Bad Godesberg – 12.2.1983 Frankfurt a. Main)
Kunsthistoriker, Journalist, Leiter der Galerie der Hamburger Kunsthalle
Mühlenstraße 13
Interesse an moderner Kunst, 1931 Volontär in der Hamburger Kunsthalle, später tätig als Journalist u.a. für das Hamburger Tageblatt (NSDP Presses), beim dem er später Redakteur und Herausgeber war. Seit 1932 Mitglied der NSDAP, auch Mitglied der SA. Maike Bruhns berichtet über den weiteren Werdegang des NSDAP-Parteigenossen Dr. Harald Busch: „Am 3. Mai 1934 wurde er als Assistent und Leiter der Galerie an die Hamburger Kunsthalle berufen. Trotz starker Arbeitsbelastung wollte er sich an dieser Stelle persönlich beweisen und zugleich seine Kunstvorstellung durchsetzen. Ihm war jedoch kein Erfolg beschieden: seine Ausstellung ‚Das Bild der Landschaft‘ war umstritten, die neue Hängung der Kunsthallensammlung mit moderner Kunst konnte er nicht vollenden (…). Mehrfach hatten ihn sein Vorgesetzter, Regierungsdirektor von Kleinschmidt, Bürgermeister Krogmann:23}} und Gauleiter {{Bio: Kaufmann persönlich gewarnt, ‚mit Hinweis auf Widerspruch zu Anschauung des Führers‘. (…) Seine Fehleinschätzung der eigenen Rolle und Position und ein überzogenes Sendungsbewußtsein führten schließlich zu seinem Sturz. (:..) Auf Veranlassung Rosenbergs wurde Busch (…) am 30. November 1935 aus seiner Stellung entlassen. (…) Gleichzeitig erfolgte ein Parteiausschluß: fortlaufender Widerstand gegen Anordnungen und Anschauung der Partei‘. Busch setzte den Karrierekampf fort, in dem er sich seines taktischen Vorteils als ‚Pg. vor 1933‘ bediente. (…).“ [1]
Busch war nun als freier Kunstjournalist tätig; während des 2. WK ab 1941 als Freiwilliger bei der U-Bootwaffe als „Frontfahrer“. Nach der Ausbombung seiner Wohnung 1943 zog er mit seiner Familie nach Frankfurt und arbeitete dort als freiberuflicher Fotograph. Im Entnazifizierungsverfahren schaffte er es, die erhoffte Einstufung in Kategorie V zu bekommen.