Friedrich Dyrssen
(28.10.1890 Berlin – 15.4.1957 Hamburg)
Architekt
Fischertwiete 1 (Wirkungsstätte 1933)
Jan Lubitz schreibt über Friedrich Dyrssen in der Hamburgischen Biografie: „1929 übernahm Dyrssen den Vorsitz der Hamburger Landesgruppe des Bundes Deutscher Architekten. In dieser Position oblag ihm nach der nationalsozialistischen Machtübernahme die Aufgabe, Architekten, die keinen ‚Ariernachweis‘ erbringen konnten, aus dem Verband auszuschließen. Damit war Dyrssen unmittelbar an der Verdrängung jüdischer Architekten aus dem Berufsleben beteiligt. Nach der erfolgten Gleichschaltung des Landesverbands schied der 1934 aus dem Amt.
Im Gegensatz zu prominenten Vertretern des Neuen Bauens konnten Dyrssen & Averhoff auch im ‚Dritten Reich‘ ihre Arbeit ungehindert fortsetzen. Während des Zweiten Weltkriegs wurden sie von Konstanty Gutschow, dem ‚Architekten für die Neugestaltung Hamburgs‘, zu Planungsaufgaben herangezogen und waren mit Instandsetzungen und dem Bau von Hochbunkern beschäftigt. Auf Gutschows Vorschlag hin wurden Dyrssen & Averhoff außerdem zu Vertrauensarchitekten der deutschen Arbeitsfront ernannt und dem Wohnungsbauunternehmen SAGA als Berater in städtebaulichen und technischen Fragen zur Seite gestellt.
Durch diese Kontakte erhielten Dyrssen &Averhoff in der Nachkriegszeit von der SAGA Aufträge für den Wiederaufbau und den Neubau von Wohnhäusern und konnten damit ihr Büro auch in der jungen Bundesrepublik erfolgreich fortführen.“ [1]