Wilhelm Schuster Dr. Wilhelm Schuster
(10. Juni 1888 - 13. März 1953)
Direktor der Hamburger Öffentlichen Bücherhallen
Adresse: Eidelstedter Weg 15 (1933)
Wirkungsstätte: Hamburger Öffentlichen Bücherhallen, Kohlhöfen 21
Seit 1919 war Schuster im Bibliotheksdienst tätig und trat bereits vor 1933 der NSDAP bei. Von 1928 bis 1938 war er Vorsitzender des Verbandes deutscher Volksbibliothekare (VDV), der die offizielle NS-Kulturpolitik übernahm und die Gleichschaltung des gesamten Öffentlichen Bibliothekwesens organisierte. Als Direktor der Hamburger Öffentlichen Bücherhallen setzte er somit ab Beginn 1933 die vom NS-Regime geforderte und von ihm unterstützte „Säuberung“ der Hamburger Bücherhallen um. Unerwünschte Literatur verschwand aus den Bibliotheken, mit den inszenierten Bücherverbrennungen im Mai 1933 wurden „Schwarze Listen“ mit Autoren und Werken erstellt, 1934 standen bereits über 3000 Titel auf der Liste. Noch bevor die „Schwarzen Listen“ entstanden waren, hatten die Hamburger Bücherhallen bereits aussortiert. Im Jahr 1934 wechselte Schuster nach Berlin und übernahm dort die Leitung der Berliner Stadtbibliotheken.
Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus unterrichtete Schuster von 1950 bis zu seiner Pensionierung 1953 an der Berliner Bibliotheksschule.
Text: Katharina Tenti