Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Rudolf Querner

(10. Juni 1893 Lehnsdorf - 27. Mai 1945 bei Magdeburg)
Höherer SS- und Polizeiführer (HSSPF)
Adresse: Hartwicusstraße 8
Wirkungsstätten: Ordnungspolizei, Feldbrunnenstraße 16 / 28. SS-Standarte des SS-Oberabschnitts Nordsee, Harvestehuder Weg 8a


Rudolf Querner war zunächst Berufsoffizier in der kaiserlichen Marine, bis er nach dem Ersten Weltkrieg in den Polizeidienst wechselte. Im Zuge der Machtübergabe an die Nationalsozialisten trat er in die NSDAP 1933 ein und wurde Personalreferent im Sächsischen Innenministerium. Ab 1934 wechselte er ins Reichsinnenministerium nach Berlin. 1936 wurde Querner als Inspekteur der Ordnungspolizei nach Hamburg versetzt. Er wurde 1938 in die SS aufgenommen und 1940 zum Befehlshaber der Hamburger Ordnungspolizei ernannt. Im Mai 1941 folgte er Hans-Adolf Prützmann im Amt des Höheren SS- und Polizeiführer (HSSPF) Nordsee nach. Querners Aufgaben umfassten damit die Leitung der Polizeiabteilung innerhalb der Hamburger Staatsverwaltung sowie die Vertretung des Hamburger Reichsstatthalters Karl Kaufmanns in sämtlichen polizeilichen Angelegenheiten. Querner war maßgeblich für die Deportationen der Hamburger Juden verantwortlich, die ab Ende Oktober 1941 begannen.

Anfang des Jahres 1943 wurde Querner HSSPF Donau und somit nach Wien versetzt. Sein Nachfolger als HSSPF in Hamburg wurde Georg Henning Graf von Bassewitz-Behr.

Nach Kriegsende wurde Querner festgenommen und tötete sich am 27. Mai 1945 in der Haft selbst.

Text: Katharina Tenti