Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Hans Petersson

(24. September 1902 Bentschen/ Posen – 9. November 1984 Münster)
Mathematiker
Adresse: Suhrenkamp 28 (1933)
Wirkungsstätte: Universität Hamburg, Mathematisches Seminar, Rothenbaumchaussee 21-23


Petersson studierte seit 1921 Mathematik und Astronomie an den Universitäten Göttingen sowie Hamburg und schloss sein Studium 1925 mit der Promotion ab. Mithilfe eines Stipendiums der Rockefeller Stiftung habilitierte er sich im Jahr 1929 und lehrte danach zunächst als Privatdozent in Hamburg.

Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten gehörte Petersson am 11. November 1933 zu den Unterzeichnern des „Bekenntnisses der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat“. 1936 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt. 1937 wurde Petersson Mitglied der NSDAP und unterstützte zudem die Aktivitäten der SA. Im Wintersemester 1939/40 übernahm er eine Lehrstuhlvertretung an der sogenannten „Frontuniversität“ in Prag und folgte 1941 einem Ruf an die „NS-Kampfuniversität“ Straßburg.

Im Jahr 1944 kehrte Petersson nach Hamburg zurück und lehrte in der Nachkriegszeit erneut an der Hamburger Universität. Im Jahr 1953 erfolgte ein Ruf an die Universität Münster, wo er zudem die Leitung des neu eingerichteten II. Mathematischen Institut übernahm. Mit Ausnahme zweier Gastprofessuren, die ihn zeitweilig in die USA führten, verblieb Petersson bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1970 in Münster. 1982 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universität Bielefeld.

Text: Katharina Tenti