Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Paul Hinkler

(25.6.1892 Berlin – ca. 13.4.1945 Nißmitz, vermutlich Suizid)
Lehrer, Polizeipräsident von Altona-Wandsbek
Krumdalsweg 15 (Wohnadresse 1934)


Mitglied im Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten (1922-1924), ab 1922 Mitglied der NSDAP, nach Verbot der NSDAP und dann deren Aufhebung Wiedereintritt in die NSDAP 1925. Wegen seiner politische Gesinnung 1925 als Lehrer in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Wegen eines Deliktes 1926 aus dem Schuldienst entlassen. [1] Im Handbuch des Reichstages von 1938 steht: „wegen Betätigung für den Nationalsozialismus aus dem Schuldienst entlassen“ [2] 1926 Gauleiter der NSDAP in Halle-Merseburg bis 1931.

Ab 1930 Mitglied des Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps, ab 1932 Mitglied des Beirats der Preußischen Staatsbank (Seehandlung), Herausgeber der Tageszeitung „Der Kampf“.

Im März 1933 als Polizeipräsident von Altona-Wandsbek eingesetzt (bis zum Groß-Hamburg-Gesetz 1937), damit auch Oberhaupt der Gestapo im Regierungsbezirk Schleswig. Mit dem organisierten Boykott jüdischer Geschäfte hatte Altona schon am 29. März 1933 begonnen. „Dieser frühere Boykottbeginn [Hamburg begann am 1. April 1933] bildete möglicherweise den Hintergrund für Vorwürfe des Altonaer Polizeipräsidenten Hinkler an die Adresse des Hamburger Regierenden Bürgermeisters Krogmann, ‚daß die Polizei in Hamburg in der Judenfrage zu vorsichtig vorgehe‘. Hinkler hatte den jüdischen Betrieben in Altona außerdem unter Androhung von Geld- und Haftstrafen auferlegt, sich mit gelben Plakaten selbst als ‚jüdisches Unternehmen‘ zu kennzeichnen.“ [3]

1936 Mitglied des Preußischen Landtags. Ab 1938 Polizeipräsident von Wuppertal. 18.8.1943 in den Wartestand versetzt. Während des Kriegs SA-Gruppenführer.