Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Ernst-August Dauwes

(1910 Hamburg – Todesdatum nicht bekannt)
Landgerichtsrat
Adresse: Kellinghusenstraße 18 (1939)
Wirkungsstätte: Hanseatisches Oberlandesgericht Hamburg Sievekingplatz 1-3


Dauwes schloss sein Jurastudium im Jahr 1936 mit Prädikat ab und gehörte zur „Jungen Garde“ von OLG-Präsident Curt Rothenberger, diese kümmerte sich gerne um talentierte, NS-treue Juristen. Bereits 1931 schloss sich Dauwes der NSDAP an, übernahm Ämter und engagierte sich später als Richter am Gaugericht. 1937 wurde er zunächst als Assesor, dann als Landgerichtsrat in Hamburg beschäftigt. Dauwes war häufig am Sondergericht tätig, auch in der sogenannten Strafkammer „Rassenschande“. Hier wurden besonders harte Urteile gesprochen und hohe bzw. unmenschliche Strafen, auch Todesstrafen verhängt.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Dauwes 1945 entlassen. Von den Entnazifizierungsausschüssen wurde er zunächst als „Mitläufer“, im Jahr 1950 als „entlastet“ eingestuft. Er wurde nicht erneut am Hamburger Landesgericht eingestellt, stattdessen ließ er sich als Rechtsanwalt in Hamburg nieder. Im Rahmen einer Überprüfung Anfang der 1960er Jahre wurden zahlreiche Ermittlungsverfahren gegen Dauwes eingeleitet, die allerdings eingestellt werden mussten.

Text:Katharina Tenti