Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Friedrich Wilhelm Theodor Hinz

(30. April 1889 Ostpreußen – Todesdatum nicht bekannt)
Arbeiter, SS-Lagerführer
Adresse: nicht bekannt
Wirkungsstätte: KZ-Außenlager Drägerwerk, Ahrensburger Straße 162


Nach der Volksschule arbeitete Hinz als Pferdefuhrmann in verschiedenen Firmen und war als Arbeiter in der Fischerei tätig. Am 1. Mai 1933 wurde er Mitglied der NSDAP. Im Februar 1940 wurde Hinz zur Wehrmacht eingezogen und diente bis Mai 1944 in der Feldgendarmerie. Danach wurde er in den KZ Dienst überstellt und als Wachmann im KZ Neuengamme eingesetzt, bis er im Dezember 1944 Lagerführer im Frauenaußenlager Hamburg-Wandsbek wurde. In dem Lager, das auf dem Firmengelände der Drägerwerke AG eingerichtet worden war, wurden rund 550 deportierte Frauen zur Zwangsarbeit eingesetzt und insbesondere in den letzten Kriegswochen zu Räumungsarbeiten nach Bombenschäden gerufen. Im März 1945 führten die Drägerwerke Versuche mit den Häftlingsfrauen durch. Es wurde getestet, wie lange Menschen in einem gasdichten Luftschutzraum ohne Belüftungsanlage überleben können.
Ende April 1945 hatte Hinz seine Funktion als Lagerleiter aufgegeben, die meisten Frauen wurden am 1. Mai 1945 durch das schwedische Rote Kreuz gerettet. In den Nachkriegsprozessen um das Hauptlager Neuengamme und seinen Nebenlagern im Hamburger Curio-Haus musste sich Hinz wegen „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ vor dem britischen Militärgericht verantworten. Aus Mangel an Beweisen gegen ihn wurde er frei gesprochen.
Text: Katharina Tenti