Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Hans-Henning von Pressentin

(18. Juni 1890 Altona - 22. Dezember 1952 Hamburg)
Senator
Adresse: Mittelweg 119 (1933), Alte Rabenstraße 6 (ab 1938)
Wirkungsstätte: Hamburger Rathaus, Rathausmarkt / Behörde für Technik und Arbeit, Bleichenbrücke 17


Nach dem Abschluss des Gymnasiums trat von Pressentin 1909 als Fahnenjunker hauptberuflich in das mecklenburgische Militär ein und war mit seinem Regiment in Schwerin stationiert. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges war er zum Hauptmann aufgestiegen, nach mehrfacher Verwundung wurde v. Pressentin als Major im Jahr 1919 aus dem Militärdienst entlassen.
Zur Niederschlagung der sogenannten Sülzeunruhen im Juni 1919 in Hamburg schloss sich v. Pressentin dem Freikorps Generalmajor Paul von Lettow-Vorbeck an. Beim Erreichen der Stadt Hamburg waren die Aufstände abgeebbt. Dennoch kam es zu besatzungsähnlichen Maßnahmen in den Hamburger Arbeiterwohngegenden, sowie zu willkürlichen Verhaftungen und brutalen Vorgehen gegen Arbeiter seitens der Freikorpsangehörigen. Zahlreiche Freikorpsmitglieder wurden daraufhin in die neugeschaffene Hamburgische Sicherheitspolizei aufgenommen, wie v. Pressentin, der zum Polizeiführer und Kommandant der Kraftfahrzeug- und Verkehrsabteilung ernannt wurde. In dieser Zeit besuchte v. Pressentin die Abendschule und begann ein Studium. 1924 wurde er aus dem Polizeidienst entlassen und nahm eine Stelle in der Automobilindustrie an. Er engagierte sich im Stahlhelm- Bund der Frontsoldaten und wurde 1927 Kreisleiter. 1930 wurde er zum Gauleiter des Stahlhelms für Norddeutschland ernannt. Im Zuge der Gleichschaltung der Hamburgischen Bürgerschaft und den Senatswahlen am 8. März 1933 wurde er für den Stahlhelm in den Senat gewählt und für das Ressort Arbeit zuständig. Im Juni 1933 trat er der NSDAP bei, zudem unterstützte er als Ehren-Standartenführer die SA. Bei der Senatsumbildung im September 1933 schied v. Pressentin aus dem Senat aus, ihm war er erlaubt den Titel Senator weiterhin zu tragen. Zum 1. Oktober 1933 übernahm er die Leitung der Behörde für Technik und Arbeit, die er mindestens bis 1941 führte.
Text: Katharina Tenti