Werner Burmeister
(26. Juni 1895 Schwerin - 30. November 1945 Hamburg)
Kunsthistoriker
Adresse: Rutschbahn 37
Wirkungsstätte: Universität Hamburg, Kunsthistorisches Seminar in der Kunsthalle, Glockengießerwall
Burmeister hatte sich 1931 in Hamburg habilitiert und war seitdem als Privatdozent am Kunsthistorischen Seminar der Universität Hamburg tätig. Sein Schwerpunkt lag auf norddeutsche Kunst und Backsteingotik und stand damit zum Widerspruch der Ausrichtung des hamburgischen Seminars für Kunstgeschichte, das unter Erwin Panofsky und Aby Warburg im Bereich der Ikonologie bekannt geworden war. Burmeister veröffentlichte keine reinen wissenschaftlichen Bücher, sondern schrieb für das Volk. Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten trat er am 1. Mai 1933 der NSDAP bei und wurde zudem Mitglied der SA. Mit der Einführung des „Gesetztes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ im April 1933 war das Kunsthistorische Seminar, dessen Leiter Erwin Panofsky gewesen war, „abgewickelt“. Der kunstgeschichtliche Lehrstuhl wurde in eine Professur für Überseegeschichte umgewidmet, die Adolf Rein besetzte. Die Bibliothek blieb bestehen und wurde von Burmeister und bis 1937 von Ludwig Heinrich Heydenreich samt Lehrtätigkeiten betreut. Im November 1933 gehörte Burmeister zu den Unterzeichnern des „Bekenntnisses der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat“. Burmeister blieb in der Hamburger Kunstgeschichte bis er 1940 zum Wehrdienst einberufen wurde.
Text: Katharina Tenti