Walter Abraham
(geb. 25. Okt. 1896 - 24. Juni 1963) war zwischen 1933 und 1945 SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei sowie Kommandeur der Schutzpolizei Hamburg
Brahmsallee 68 (Wohnadresse)
Stadthaus, Neuer Wall/ Stadthausbrücke (Wirkungsstätte)
In der Zeit vom 15. Mai 1933 bis 20. Oktober 1933 war Walter Abraham Leiter der Hamburger Staatspolizei (Vorläufer der Geheimen Staatspolizei) und in dieser Funktion für zahlreiche Gewaltverbrechen verantwortlich, wie die Inhaftierung und Folter politischer Gegnerinnen und Gegner des Nationalsozialismus.
1934 verließ Abraham Hamburg setze er seine Karriere in der Ordnungspolizei fort, u.a. als Amtsleiter im Berliner Hauptamt der Ordnungspolizei. Zehn Jahre später, Mitte 1944 wurde Abraham, der mittlerweile zum SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei aufgestiegen war, zurück nach Hamburg beordert. Hier wurde er zunächst Kommandeur der Hamburger Schutzpolizei und Anfang Januar 1945 Befehlshaber der Ordnungspolizei im Wehrkreis X und damit ein wichtiger Mitarbeiter des Hamburger Gauleiters Karl Kaufmann.
Nach Ende des Krieges wurde er im Mai 1945 in interniert. Im Entnazifizierungsverfahren im Jahr 1949 wurde er in der Kategorie V, als „entlastet“ eingestuft. Daraufhin versuchte er wieder in den Polizeidienst zu gelangen. Die Einstellung wurde verweigert, Abraham konnte aber seine Pensionsansprüche geltend machen, die beispielsweise im Jahr 1954 über 1000 DM monatlich betrugen (mehr als doppelt so viel wie ein Arbeiter). Nach seinem Tod bezog seine Witwe bis 1985 das Witwengeld weiter.
Text: Katharina Tenti