Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Johann Reese

(5. Mai 1906 Dellstedt/Dithmarschen – 6. Oktober 1946 Hameln)
SS-Unterscharführer
Adresse und Wirkungsstätte: KZ Neuengamme (KZ Gedenkstätte Neuengamme, Jean-Dolidier-Weg 76)


Johann Reese war Landwirt und engagierte sich ab 1929 bei der SA, 1931 trat er zur SS über und betätigte sich im Sturm 14/53, der von Max Pauly, dem späteren Kommandanten des KZ Neuengamme, geführt wurde. Weitere Informationen aus dem Leben Reeses in den 1930er Jahre liegen nicht vor.

1942 kam er zu den Wachmannschaften in das KZ Neuengamme. Er fing als Wachmann an, wurde dann Blockführer und Führer des Arbeitskommandos in der Fertigungsstelle. Er stand in dem Ruf äußerst brutal zu sein. Im Jahr 1944 war er in verschiedenen Außenlagern stationiert und beaufsichtigte ein Bombenräumtrupp in Hamburg, bevor er stellvertretender Kommandoführer des Außenlagers Bremen-Farge wurde. Zu Ende des Krieges half er im Hauptlager Neuengamme die Spuren des Verbrechens zu beseitigen.

Nach seiner Inhaftierung wurde Reese im Neuengammer-Hauptprozess im Hamburger Curio-Haus im Mai 1946 durch das britische Militärgericht zum Tode verurteilt. Er wurde am 6.10.1946 in Hameln hingerichtet.

Text: Katharina Tenti