Franz Kosa
(Lebensdaten sind nicht bekannt)
Polizeioberleutnant
Adresse: Etzestraße 53 (1933)
Wirkungsstätte: Verwaltungsgebäude „Kaisergalerie“, Große Bleichen 23
Kosa war Polizeioberleutnant bei der Hamburger Ordnungspolizei. Im Zuge der Machtübernahme der Nationalsozialisten leitete er von 1933 bis1934 das „Kommando zur besonderen Verwendung“ (K. z.b.V.), bestehend aus mindestens 36 Polizisten und weiteren Hilfspolizisten (Mitglieder der NSDAP, SA, SS oder „Stahlhelm – Bund der Frontsoldaten), die als politisch zuverlässig im NS-Sinne und als gewaltbereit und skrupellos galten. Kosa selbst wurde als fanatischer NSDAP Anhänger beschrieben und gehörte zu den „alten Kämpfern“. Das Kommando unterstand offiziell dem Leiter der Ordnungspolizei Ernst Simon, erhielt aber auch direkte Befehle von Karl Kaufmann. In diesem ersten Jahr der NS-Herrschaft ging das K. z. b. V. zur Machtsicherung besonders brutal und entschieden gegen Oppositionellen und Regimegegner, in erster Linie gegen Kommunisten und Sozialdemokraten vor. Willkürliche Razzien und Hausdurchsuchungen fanden statt, unter brutaler Folter wurden „Geständnisse“ erpresst. Nach der weitgehenden Zerschlagung der oppositionellen Organisationsstruktur wurde das K.z.b.V. im Januar 1934 aufgelöst. Die Polizisten wurden entweder zur Staatspolizei (später Gestapo) oder zurück zur Ordnungspolizei versetzt.
Text: Katharina Tenti