Hermann von Ancken jr.
(3. September 1906 Hamburg – 13. Januar 1972 Altona)
H. von Ancken, Fischkonservenfabrik, Schützenstraße 34-36
Ohlendorfsallee 6
Isestraße 65
H. von Ancken war seit 1930 stellvertretender Betriebsführer der H. von Ancken Fischkonservenfabrik; gehörte ab 1933 der NSDAP, ab 1940 der Deutschen Arbeitsfront (DAF) an. Die Entnazifizierungskommission stufte ihn 1946 in Kategorie V (entlastet) ein, Hermann von Ancken jr. konnte seine Stellung behalten.
Die Firma beschäftigte in der NS-Zeit Zwangsarbeiter*innen. Diese waren im Gemeinschaftslager Hohenzollernring-Moortwiete, „Heimstättenlager“ der Fischindustrie untergebracht - ein Lager für sowjetische Arbeitskräfte („Russinnenlager“), insbesondere für Betriebe der Fischindustrie. Neben mehreren hundert Frauen lebten dort auch Kinder, im November sind 506 Zwangsarbeiter*innen mit Kindern registriert.
Das Lager bestand von November 1942 bis März 1945.
Es wurden in Hamburger Firmen der Fischindustrie auch Kinder ab 10 Jahren zur Zwangsarbeit eingesetzt. In der Hausmeldekartei des Lagers Hohenzollernring/Moortwiete sind 53 Kinder zwischen 10 und 14 Jahren eingetragen. Für die Firma von Ancken musste ab dem 5.10.1943 Eugeni Pismak, geb. 24.8.1934 in Kiew, zwangsarbeiten.
Text: Margot Löhr