Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Johann Christian Langmaack

(30.9.1870 Altona -13.3.1949 Hamburg)
Lehrer, niederdeutscher Bühnenschriftsteller, Schauspieler am Ohnsorg-Theater
Mansteinstraße 43 (Wohnadresse)
Langmaackweg, Othmarschen, benannt 1951


Johann Christian Langmaack war der Sohn von Wilhelmine Christine Sophie Langmaack, geborene Freese und des Lehrers Christian Friedrich Langmaack.

Johann Christian Langmaack wurde Lehrer und 1897 heiratete im Alter von 27 Jahren Hermine Friederike Christiane Wennerberg. (15.12.1871 Hamburg - 22.3.1941 Hamburg). Das Paar hatte zwei Kinder.1)

Neben seiner Tätigkeit als Volksschullehrer war Langmaack auch als Schauspieler am Ohnsorg-Theater und niederdeutscher Bühnenschriftsteller tätig. Zuletzt lebte er in der Lenhartzstraße 7 in Hamburg Eppendorf.

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten trat Langmaack 1937 der NSDAP bei. (Mitgliedsnummer: 4059002). 2)

Es gibt einen Wikipedia Eintrag, in dem Johann Christian Langmaack als „Hans Langmaack“ bezeichnet wird, aber mit denselben Geburts- und Sterbedaten. In diesem Eintrag heißt es:
„Langmaack gehörte schon deutlich vor dem Ersten Weltkrieg zu den Begründern der niederdeutschen Sprachbewegung. Er war ein Vorreiter auf diesem Gebiet und machte damit die plattdeutsche Mundart salonfähig, die bis dato kein hohes Ansehen hatte. In unzähligen Vorträgen trug er als Rezitator die Werke plattdeutscher Dichter vor.

Schon früh kam er mit Richard Ohnsorg in Verbindung, der 1902 in Hamburg am Gänsemarkt eine Bühne gegründet hatte, die sich vornehmlich der niederdeutschen Dichtkunst widmete. Die Dramatische Gesellschaft Hamburg, das spätere Ohnsorg-Theater, wurde nun zu seiner künstlerischen Heimat und so wurde aus dem Vortragskünstler auch noch ein Schauspieler. Genau wie seine Kollegen Otto Lüthje und Walter Bullerdiek war Langmaack im Hauptberuf Schullehrer und gab diese Tätigkeit soweit bekannt auch nicht auf.

Schon 1924 ging Ohnsorg mit seinem Ensemble vor die Mikrophone der Nordischen Rundfunk (NORAG). Auch Langmaack war von Anfang an mit dabei, sowohl als Rezitator als auch als Sprecher und später auch als Regisseur, in überwiegend mundartlichen Sendespielen, wie die Hörspiele zu der damaligen Zeit noch genannt wurden. (…).

Darüber hinaus war er auch über viele Jahre als Schauspiellehrer tätig. (…)

Langmaack verstarb am 11. März 1949 an einem Schlaganfall. Tags darauf konnte man in einem Nachruf im Hamburger Abendblatt u. a. folgendes lesen: ‚Die Behauptung, der Name Langmaack werde mit der plattdeutschen Sache unverlierbar verbunden bleiben, ist keine Nekrolog-Übertreibung. Als der junge Hamburger Schulmann anfing, mit Vortragsabenden für die plattdeutsche Dichtung zu werben, stand er sehr allein. Ungezählte Menschen hat er für den mißachteten ‚Dialekt‘ mit der gleichen Liebe erfüllt, die ihn trieb seiner Mission durch fünf Jahrzehnte konzessionslos zu dienen. Er ist in Wahrheit ein Wegbereiter gewesen, ohne den wiederum auch die durch Richard Ohnsorgs Bühne ausgelöste Wiederbelebung der plattdeutschen Dramatik kaum denkbar ist. Als Darsteller und Regisseur, vor dem Rundfunkmikrophon und als Sprechlehrer hat Langmaack die zu Beginn des Jahrhunderts pionierhaft begonnene Arbeit in einem nie erhofften Maß verbreitern dürfen.‘“3).