Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Franz Witthoefft Franz Heinrich Witthoefft

(19. November 1863 Kirchwerder / Hamburg - 6. Juli 1941 Lütjensee / Trittau)
Kaufmann
Adresse: Carlstraße 33 ( Sommerwohnsitz: Lütjensee in Trittau) (1933-1941)
Fuhlsbüttler Straße 756, Ohlsdorfer Friedhof, Grablage: AB 37, 265-276


Nach einer kaufmännischen Ausbildung und einigen Jahren im Ausland, wurde Witthoefft als Teilhaber der Firma Arnold Otto Meyer in Hamburg tätig. Von 1919 bis 1922 war er Präses der Handelskammer Hamburg und während der Weimarer Republik von 1919 bis 1924 Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft für die Deutsche Volkspartei (DVP), zwischen 1928 und 1931 war er Senator. für das Ressort Handel, Schifffahrt und Gewerbe Da der Senat wegen der Wirtschaftskrise verkleinert wurde, schied Witthoefft aus. Ab 1932 war er im „Keppler-Kreis“, später „Freundeskreis Reichsführer-SS“, der sich als Zusammenschluss aus der Wirtschaft verstand, um stärkeren Einfluss auf die NS-(Wirtschafs)politik zu nehmen. Noch im selben Jahr reichten Mitglieder dieses Kreises eine Eingabe an Hindenburg ein, mit dem Aufruf, Hitler zum Reichskanzler zu berufen. Witthoefft trat im selben Jahr 1932 der NSDAP bei. "Diese Eingabe - schreibt Felix Brahm in seinem Portrait über Franz Witthoefft - "hat später in der Historiografie Beachtung gefunden, da sie belegt, dass die antidemokratische Agitation und die Unterstützung Hitlers am Ende der Weimarer Republik auch von hochrangigen Wirtschaftsvertretern sowie von Teilen der Hamburger Kaufmannschaft ausgingen. IN dem so genannten Keppler-Kreis (...), fand die NSDAP auch einen großzügigen Sponsor. Die antisemitische Politik lehnte Witthoefft hingegen ab; sie trat er aus dem Rotary-Club aus, als dieser eine 'Arier-Klausel' einführte und setzte sich für die Förderung jüdischer Wissenschaftler durch die Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung ein." [1]
Text: Katharina Tenti