Waldemar Schütt Waldemar Schütt (richtiger Name Schyschka, polnische Schreibart Szyska, Wolodimyr)
(? - ?)
Kriminalangestellter, V-Mann, Gestapo
Bleichenbrücke (Wirkungsstätte: Hamburger Gestapoleitstelle, Stadthaus)
Angestellt „bei II E [Arbeitsvertragsbruch ausländischer Arbeiter“] und später bei IV 1 C [Bekämpfung feindlichen Ausländertums], V-Mann. Aktives Mitglied der ‚OUN‘ (Organisation Ukrainischer Nationalisten), geriet als solcher 1941/42 in Haft und bot sich Karl Burrack als V-Mann und Gestapo-Mitarbeiter an. Er wurde zum ‚Volksdeutschen‘ gemacht. Im April 1942 aus der Haft entlassen und beim Sachgebiet offiziell als Dolmetscher eingestellt. Nun begann seine große Zeit als V-Mann und Lockspitzel, wobei er viele seiner ehemaligen ‚OUN‘-Freunde ans Messer lieferte, aber auch andere Westukrainer, Polen, Sowjetrussen und besonders ‚Ost‘-Arbeiter. Auf sein Betreiben wurden in mehreren Aktionen 200 (wahrscheinlich mehr) Westukrainer verhaftet, die dann zum größten Teil im Konzentrationslager umgekommen sind. Er wurde engster Mitarbeiter von Nöhrenberg, führte zum Teil selber Vernehmungen durch, auch bei Frauen und Mädchen der ‚Ost‘-Arbeiter. Aus Angst vor weiteren Folterungen nahmen sich ein Westukrainer und eine ‚Ost‘-Arbeiterin das Leben. Szyska wurde nach 1945 zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt, aber bald wieder freigelassen.“ 1)