Johann Heitz
(18.10.1923 Modosch/Serbien - 2.5.1947 Hinrichtung in Hameln)
Landwirt; Hundeführer im KZ Neuengamme und im Außenlager Schandelah
Wirkungsstätte: KZ Neuengamme (heute: KZ Gedenkstätte, Jean-Dolidier-Weg 75)
Im „Offenen Archiv der KZ Gedenkstätte Neuengamme“ heißt es: „Johann Heitz, geboren am 18. Oktober 1923 in Modosch/Serbien, arbeitete als Landwirt. Über seine familiären Verhältnisse ist nichts bekannt. 1943 wurde er zur Wehrmacht nach Hildesheim eingezogen und dort als ‚Volksdeutscher‘ in die Waffen-SS eingegliedert. Kurz darauf erfolgte die Versetzung ins KZ Neuengamme.
Im KZ Neuengamme wurde Heitz ab Herbst 1943 zum Hundeführer ausgebildet. Ab September 1944 war er als Hundeführer mit einem Rottweiler im Außenlager Schandelah eingesetzt. Heitz erschoss zwei Häftlinge, die sich vor den SS-Männern versteckt hatten. Einen dritten Häftling, der aus Lettland stammte, erschoss er auf Befehl des stellvertretenden Lagerleiters Truschel. Vor den britischen Ermittlern gab er 1946 an, ihm hätte sonst ein Verfahren wegen ‚Befehlsverweigerung‘ gedroht. Im März 1945 wurde Heitz zur Hundestaffel ins Hauptlager Neuengamme zurückversetzt.
Nach Kriegsende
Johann Heitz wurde im Kreis Gandersheim interniert. Im britischen Militärgerichtsprozess zu den Verbrechen im Außenlager Schandelah wurde er am 3. Februar 1947 für schuldig befunden, alliierte Staatsbürger getötet zu haben. Der Anklagepunkt der ‚Misshandlung‘ war fallen gelassen worden. Er zog sein Geständnis, Häftlinge erschossen zu haben, im Prozess wieder zurück und behauptete, die Häftlinge lediglich ‚auf der Flucht‘ und – gemäß Vorschrift – erst nach mehreren Warnrufen erschossen zu haben. Heitz wurde zum Tode verurteilt und am 2. Mai 1947 in Hameln hingerichtet.“ [1]
Dokumente und Materialien über Johann Heitz, unter: http://media.offenes-archiv.de/ss3_1_bio_1919.pdf