Emil Hoffmann
(3.7.1912 Tschernowitz - 23.1.1947 Hinrichtung in Hameln)
Gutsverwalter; landwirtschaftlicher Beamter; KZ Neuengamme: 1942–1945 Karteiführer in der Politischen Abteilung und Blockführer, 1945 Kommandoführer im Außenlager Hamburg-Dessauer Ufer
Wirkungsstätte: KZ Neuengamme (heute: KZ Gedenkstätte, Jean-Dolidier-Weg 75)
Wirkungsstätte: KZ-Außenlager Dessauer Ufer
Im „Offenen Archiv der KZ Gedenkstätte Neuengamme“ heißt es: „Emil Hoffmann, geboren am 3. Juli 1912 in Tschernowitz (bis zum Ende des Ersten Weltkrieges Österreich-Ungarn, anschließend Rumänien, ab 1940 Ukraine) als Sohn eines Polizisten, absolvierte eine deutsch-rumänische Volksschule, die Realschule und die Handelsschule. 1932 bis 1936 war er Mitglied der Hitlerjugend in Rumänien, seit 1934 Gaujugendführer.
Von 1936 bis 1940 arbeitete Hoffmann als Gutsverwalter. 1940/41 kam er ins Deutsche Reich. 1941 war er Angestellter beim Reichsnährstand in Stuttgart. Er wurde eingebürgert, trat in die SS ein und kam zur Leibstandarte SS Adolf Hitler. Wegen einer hochgradigen Sehschwäche, die er sich 1936 infolge eines Boxkampfes zugezogen hatte, sollte Hoffmann nur für leichte Aufsichtstätigkeiten und Schreibarbeit eingesetzt werden. 1943 heiratete er Katharina C., eine gebürtige Husumerin, die als Pflegerin und Sachbearbeiterin in einem Mutter-und-Kind-Hilfswerk arbeitete. Sie starb 1944. Von Januar 1942 bis zur Räumung des Lagers arbeitete Hoffmann im KZ Neuengamme, 1942 bis Dezember 1944 in der Politischen Abteilung und anschließend bis April 1945 als Blockführer. Sein letzter bekannter Rang war SS-Unterscharführer.
Nach Kriegsende
Hoffmann wurde im zweiten Curio-Haus-Prozess wegen Verbrechen im KZ Neuengamme im Juli 1946 vor einem britischen Militärgericht angeklagt, Häftlinge misshandelt, zu Tode geprügelt und an zahlreichen Exekutionen teilgenommen zu haben. Er wurde zum Tode verurteilt und am 23. Januar 1947 in Hameln hingerichtet. [1]
Dokumente und Materialien über Emil Hoffmann, unter: http://media.offenes-archiv.de/ss4_1_2_3_4_bio_1792.pdf