Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Emil Wollschläger

(17.6.1898 Hamburg - ?)
Friseur; Härter; Polizeidienst; Wachmann im KZ Neuengamme
Wirkungsstätte: KZ Neuengamme (heute: KZ Gedenkstätte, Jean-Dolidier-Weg 75)
Wohnadresse: Arnimstraße 12 (Hamburg-Osdorf)


Im „Offenen Archiv der KZ Gedenkstätte Neuengamme“ heißt es: „Emil Wollschläger, geboren am 17. Juni 1898 in Hamburg, wurde nach dem Besuch der Volksschule Friseur. Im Juni 1915 meldete er sich freiwillig an die Front und kehrte, mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet, 1918 als Kriegsbeschädigter zurück. Wollschläger war verheiratet und hatte drei Töchter. 1934 wechselte er seinen Beruf und arbeitete in einer Firma als Härter, bis er am 10. Oktober 1940 dienstverpflichtet wurde. Nach dem Einsatz in einem Polizeibataillon, über den nichts bekannt ist, kam er zum Wachdienst in das KZ Neuengamme.
Wollschläger war im April 1944 als Führer eines Außenkommandos für Aufräumarbeiten in Hamburg eingesetzt. Bei einem Einsatz verhalf er am 14. April 1944 zwei Häftlingen zur Flucht. Vom SS- und Polizeigericht wurde er daraufhin am 13. Juli 1944 wegen fahrlässiger Gefangenenbefreiung zu elf Monaten Haft verurteilt. Diese Strafe wurde vom Höheren SS- und Polizeiführer Bassewitz-Behr in eine sieben-monatige Haftstrafe geändert. Am 22. Juni 1949 wurde Emil Wollschläger nach Fürsprache der ehemaligen Häftlinge, die durch seine Hilfe hatten fliehen können, der Status als ehemaliger ‚politischer Häftling‘ zuerkannt. Über seinen weiteren Lebensweg ist nichts bekannt.“[1]
Dokumente und Materialien über Emil Wollschläger, unter: http://media.offenes-archiv.de/ss3_2_bio_1927.pdf