Hans Bergmann Dr. Hans Otto Carl Gustav Bergmann
(19.3.1888 Potsdam - 2.2.1976 Hamburg)
Richter
Hallerstraße 6 (Wohnadresse 1956)
1920-1923 „aktives Mitglied der Organisation Consul unter Kapitän Erhardt. Schon im August 1932 war er der NSDAP beigetreten. Am 15. Mai 1933 war er Oberscharführer bei der SA geworden, ab 3. September 1936 beim Stab der Standarte 31 in Altona. Auch als Jurist hatte Bergmann für die Partei gearbeitet. Als Mitglied von NS-Richterbund, RDB, NSV, NSRKB und RLB hatte er ab 1935 als stellvertretender Vorsitzender der II. Kammer am Gaugericht Schleswig-Holstein gearbeitet. 1937 war er zum Gaugericht Hamburg übergewechselt. Für diese Tätigkeit war er von seiner Position als Landgerichtsdirektor am Landgericht Hamburg beurlaubt worden. Seine Vorgesetzten waren mit ihm überaus zufrieden gewesen. Sie hatten ihn als „überzeugten Nationalsozialisten“ charakterisiert, dessen Äußerungen eine enge Verbundenheit mit der nationalsozialistischen Weltanschauung erkennen ließen.
Trotz seiner ausgeprägten nationalsozialistischen Vergangenheit wurde Bergmann als Richter an die Wiedergutmachungskammer Hamburg berufen. Hier schien er als sehr unangenehmer Zeitgenosse aufgefallen zu sein, der, obwohl alle Kollegen amLandgericht um seine Vergangenheit wussten, so tat, als sei er nie ein Nationalsozialist gewesen.“ [1]