Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

SS-Oberabschnitt Nordsee

Harvestehuder Weg 8a


„Im Sommer 1906 ließ Sophie Laeisz, die Witwe des Hamburger Kaufmanns und Reeders Carl Heinrich Laeisz, im Harvestehuder Weg 8a die ‚Villa Laeisz‘ errichten.

Auf Veranlassung der SS erwarb die Stadt Hamburg 1934 das Gebäude. Die SS richtete dort die für den gesamten norddeutschen Raum zuständige Zentrale ‚SS-Oberabschnitt Nordsee‘ ein. Zusätzlich wurde die Villa ab 1938 Dienststelle des ‚Höheren SS- und Polizeiführers im Wehrkreis X‘. Die Höheren SS- und Polizeiführer waren vom Reichsführer SS, Heinrich Himmler, eingesetzt. Sie nahmen jeweils auch die Aufgaben des SS-Oberabschnittsführers wahr. Ihr direkter Vorgesetzter war Himmler, aber auch der Hamburger Reichsstatthalter Karl Kaufmann band sie in sein Machtgefüge ein und unterstellte sie seiner Befehlsgewalt.

In dieser Zentrale der SS wurden u. a. Morde an Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen in Norddeutschland angeordnet.

Nach Kriegsende nutzte die britische Besatzungsmacht das Gebäude. Von 1952 bis 2006 residierte dort das britische Generalkonsulat, seit 2008 ist es Sitz einer Privatbank.“ 1)