Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Franz Lehár

(1870-1948)
Operettenkomponist, Militärkapellmeister.
Leharstraße, Rahlstedt (benannt 1950)


Weil Hitler die Operetten Lehars liebte, bekam Lehar nach 1933 Auszeichnungen und die Sondergenehmigung Hitlers zur Berufsausübung, obwohl Lehárs Ehefrau Sophie, geb. Paschkis (1878-1947), jüdischer Herkunft war und Lehar nur jüdische Textbuchschreiber für seine Operetten eingesetzt hatte. Sophie Lehar wurde 1938 zur „Ehrenarierin“ erklärt. „Im selben Jahr denunzierte Lehár den jüdischen Rechts­anwalt Eitelberg bei Staatsrat und SS-Sturmbannführer Hinkel,“[1] der Lehár protegierte. 1939 erhielt Lehar Auszeichnungen, so die Goethemedaille von Hitler verliehen. 1941 führte Lehar ein Propagandakonzert im besetzten Paris durch. „Lehars Freund, der Librettist Fritz Löhner-Beda wurde am 4. Dezember 1942 im KZ Auschwitz ermordet. Zwar findet sich in der Literatur die Behauptung, Lehar habe sich erfolglos um die Freilassung Löhners durch eine persönliche Vorsprache bei Hitler bemüht, aber hierfür gibt es bislang keine Belege. Jüngere Recherchen ergaben im Gegenteil, dass Lehar nichts unternahm und nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs beteuerte, von nichts gewusst zu haben.“ [1]

Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus weigerte sich Lehár, über seine Haltung während der NS-Zeit zu reden.