Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Ehrengruft für die Gefallenen der Bewegung

Fuhlsbüttler Straße 756, Ohlsdorfer Friedhof S und R 26


1936 geschaffenes Denkmal für „Opfer der Bewegung“. „also für NSDAP-Angehörige, die bei bewaffneten Auseinandersetzungen in den letzten Jahren der Weimarer Republik und zu Beginn der NS-Zeit ums Leben gekommen waren. Die Namen der acht in der ‚Ehrengruft‘ bestatteten SA- und SS-Angehörigen: Franz Friedrich Paul Keßler, Heinrich Johann Dreckmann, Heinrich Heissinger, Henry Kobert, Erwin Egon Harry Hahn, Johann Rudolf Cyranka, Otto Robert Willi Blöcker und Ralf Edi Hermann Baberadt.
Zu den bekanntesten Opfern, dessen sterbliche Überreste 1936 hierher überführt wurden, gehörte der Hitlerjunge Otto Blöcker. Der siebzehnjährige Otto Blöcker wurde am 26.2.1933 erschossen, als eine Gruppe von Kommunisten das SA-Lokal ‚Falkenkrug‘ im Falkenried in Hamburg-Eppendorf überfielen. Für die Hitlerjugend (HJ) und die NSDAP war Blöcker ein Märtyrer. So heißt es in den Deutschland-Berichten der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands 1934: ‚Otto Blöcker ist jetzt der Heros der Hamburger HJ. Es gibt Otto Blöcker-Heime, Otto-Blocker-Abteilungen usw. Sein Todestag ist zu einem offiziellen Gedenktag in allen Hamburger Schulen erhoben worden. Der Lehrer erzählte den Kindern von dem Tod Otto Blöckers. Er erzählte ihnen, daß Otto Blöcker von bis an die Zähne bewaffneten sozialistischen Kinderfreunden und Jungkommunisten hingemordet wurde. Wie das auf die Seelen der Kinder wirkte, denen man bei ihren ‚Roten Falken‘ gerade den Abscheu gegen jede Gewalttat am stärksten eingeprägt hatte, kann man sich vorstellen.‘ (…)
1946 wurde [das Ehrenmal] eingeebnet und später zur Hälfte mit Einzelgräbern belegt. Noch heute ist an dem kreisförmigen Platz der Ort des damaligen Ehrenmals zu erkennen.“ [1]