Rudolf Wiese
(25. 6. 1907 Hamburg – ?)
Kriminalassistent bei der Gestapo
Stadthausbrücke (Wirkungsstätte)
Seit 1929 bei der Hamburger Ordnungspolizei. Seit April 1939 Kriminalassistent bei der Hamburger Gestapo. „Am 15. September 1943 erfolgte seine Versetzung nach Dänemark. Als Angehöriger der Sicherheitspolizei beteiligte er sich bis Kriegsende an der brutalen Zerschlagung des in der zweiten Kriegshälfte stark zunehmenden dänischen Widerstands.
Im November 1945 lieferte die britische Besatzungsmacht Rudolf Wiese aus der Internierungshaft an Dänemark aus. 1949 verurteilte ihn das Stadtgericht Kopenhagen zu 12 Jahren Gefängnis, doch schon im Oktober 1950 wurde er begnadigt. 1951 lebte er in Hamburg. (BArch, BDC/RS, Wiese, Rudolf, 25.6.1907).“ [1]
Gertrud Meyer schreibt über ihn: „War (…) bei der Verfolgung von Angehörigen der Organisation Bästlein-Jacob-Abshagen und anderer Arbeiterfunktionäre mit den im ‚Sonderreferat 1 a1’üblichen Methoden beteiligt. Außerdem besonders in der Aufrollung der Emigration in Dänemark und der dänischen Widerstandsbewegung. Im September 1943 wurde er als Sachbearbeiter der damals geschaffenen Gestapoleistelle in Kopenhagen zur Verfügung gestellt. Aus der Anklage 14 Js 259 vom 20. Oktober 1948: ‚Wiese trat im Jahre 1929 in die Hamburger Ordnungspolizei ein und verblieb dort bis zum 31.3.1929. Am 1.4.1939 trat er als Assistent zur Gestapo über. Er war zuerst im Referat III b, später bei der II a 1 und vom Februar 1940 bei II b tätig. Im Juli 1941 kam er zur Abteilung II a 1 zurück und blieb dort bis zu seiner Versetzung nach Dänemark im September 1943. Am 1.7.1943 erfolgte seine Beförderung zum Kriminalsekretär, gleichzeitig erhielt er den SS-Angleichungsgrad eines Sturmführers. Der NSDAP gehörte er seit dem 1.5.1937 an. Nach Beendigung des Kriegs wurde er in Kopenhagen interniert (…).‘“[2]