Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Walter Detlefs

(06.08.1880 in Hamburg - 21.03.1957)
Landgerichtsdirektor
Wirkungsstätte: Hanseatisches Oberlandesgericht Hamburg, Sievekingplatz 1-3
Wohnadresse (1939): Hamburg-Wohldorf/Ohlstedt, Ohlstedterplatz 3
Wirkungsstätte: Gericht der Division z.b.V. 410; Gericht der Division Nr. 190, Zweigstelle Hamburg, beide: Kaserne Bundesstraße, Bundesstraße 54

Nach dem Jura- Studium und der Assessorentätigkeit wurde Detlefs 1913 Amtsrichter in Cuxhaven, das zu dieser Zeit zu Hamburg gehörte. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und diente als Offizier an der Front. 1919 kam er nach Hamburg und wurde erneut Amtsrichter. Detlefs wurde Mitglied bei der nationalliberalen Deutschen Volkspartei (DVP) und 1926 zum Landgerichtsdirektor ernannt. Im Jahr 1933 trat er in die NSDAP ein und übernahm ab Oktober für einige Monate den Vorsitz einer Kammer beim Sondergericht. Ab 1939 und dem Kriegsbeginn wurde Detlefs Wehrmachtsrichter. 1945 wurde er von der britischen Militärregierung in den Ruhestand versetzt.

Text: Katharina Tenti

Quellen:
Justizbehörde Hamburg (Hg.): „Von Gewohnheitsverbrechern, Volksschädlingen und Asozialen…“. Hamburger Strafurteile im Nationalsozialismus, Hamburg 1995; Werner Johe: Die gleichgeschaltete Justiz. Organisation des Rechtswesens und Politisierung der Rechtsprechung 1933 - 1945, dargestellt am Beispiel des Oberlandesgerichtsbezirks Hamburg, Frankfurt / Main 1967.