Harry Lange Dr. Harry Lange
(1902 in Hamburg – nicht bekannt)
Landgerichtsrat
Adresse: Pinneberger Weg 33 (1933); Lappenbergsallee 8 (1937)
Wirkungsstätte: Hanseatisches Oberlandesgericht Hamburg, Sievekingplatz 1-3
Nach seinem Jurastudium und Assessoriat wurde Harry Lange 1933 Richter in Hamburg und trat der NSDAP bei. Ab Januar 1934 war er verstärkt im Sondergericht in Verfahren gegen politische Gegner eingesetzt. Sein hartes Vorgehen und sein Engagement für die Sondergerichte lobten seine Vorgesetzten als „ausgezeichnet“ und zuverlässig im Sinne des NS-Staats. Im Februar 1940 wurde Lange zur Wehrmacht eingezogen und kam als Infanterist sowohl an die West- als auch an die Ostfront. In weiteren Beurteilungen über Lange hieß es, er habe mit seinem militärischen Einsatz seine Liebe zum nationalsozialistischen Vaterland unter Beweis gestellt. (Vgl. Staatsarchiv Hamburg Lange A 3455, zitiert nach: Can Bozyakali: Das Sondergericht am Hanseatischen Oberlandesgericht, Frankfurt/ Main 2005, S. 227.)
Nach Ende des Krieges wurde er aus dem Justizdienst entlassen. Drei Jahre später wurde er vor den Entnazifizierungsausschüssen als „Mitläufer“ eingestuft und auf seine Berufung hin als „entlastet“. Er wurde erneut bei der Hamburger Justiz eingestellt, als Landgerichtsdirektor und ging 1971 – ohne erneute Überprüfung - in Pension.
Nach Harry Lange ist in Hamburg das Studentenwohnheim der Burschenschaft Germania benannt, der dort Mitglied war.
Text: Katharina Tenti