Eugen Jochum
(1.11.1902 Babenhausen/Allgäu – 26.3.1987 München)
Dirigent, Generalmusikdirektor der Hamburgischen Staatsoper
Klaus-Groth-Straße 52 (Privatadresse)
Auf der Gottbegnadeten-Liste (Führerliste) der wichtigsten Dirigenten des NS-Staates.
Von 1934 bis 1949 Generalmusikdirektor der Hamburgischen Staatsoper. Kein Mitglied der NSDAP, ließ auch Werke von verfemten Komponisten aufführen. Dirigierte bei Hitlers Hamburg Besuch 1934 das NS-Kampflied „Volk und Gewehr“. 1936 von Hitler zum Staatskapellmeister ernannt. Jochum dirigierte bei Veranstaltungen von NS-Organisationen. „Juli 1938 Auftritt auf dem kulturpolitischen Arbeitslager der Reichsjugendführung in Weimar. Am 3.10.1940 Gastspiel im besetzten Oslo in Anwesenheit von Reichskommissar Terboven und des norwegischen Nazi-Führers Quisling, (…) 1943 Gastdirigent eines Sonderkonzerts in Litzmannstadt/Lodz (ab April 1940 vegetierten im Ghetto 160000 Juden, die verhungerten oder ermordet wurden). Die Litzmannsstädter Zeitung am 11.5.1943 zum Jochums Gastspiel: ‚Durch Veranstaltungen dieser Art … wachsen die Kräfte der Abwehr in einer teilweise noch fremden Umwelt, werden neue Kräfte, die wir für die Eindeutschung dieser Stadt einsetzen müssen, lebendig.‘.“ [1]
Nach dem Zweiten Weltkrieg ab 1948 Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, ab 1969 Chefdirigent der Bamberger Symphoniker. Viele Auszeichnungen und Ehrungen.